HR-Themen 2024

1. ARBEITSBEDINGUNGEN OPTIMIEREN 

In den letzten Jahren gab es eine starke Entwicklung hin zu „new work“. Homeoffice, remote work und Flexibilität in den Arbeitszeiten werden verstärkt von Arbeitnehmenden eingefordert. Vor allem die in den Arbeitsmarkt einsteigenden Generationen sehen die Vereinbarkeit von Beruf und Privatem als entscheidend an.

Die aktuell schwierige Wirtschaftslage, die gerade Einstellungsstopps oder sogar Stellenabbau nach sich zieht, lässt die Relevanz des Themas schwinden. Aufgrund des Arbeitskräftemangels sind Arbeitnehmer jedoch auch weiterhin in einer guten Verhandlungslage. Dementsprechend ist auch im kommenden Jahr eine Entwicklung des Arbeitsumfelds und der Unternehmenskultur sinnvoll. Beides stärkt die Gesundheit der Mitarbeiter, erhöht die Attraktivität als Arbeitgeber und setzt im Zweifelsfall die entscheidende Differenzierung im Wettbewerb um Fachkräfte. Die Aufgabe der HR wird es sein, Kompromisse zwischen der abkühlenden Wirtschaftslage und den Anforderungen (potenzieller) Mitarbeiter zu finden. Durch genaues Zuhören können vor allem die Bedürfnisse berücksichtigt werden, die dem Team wirklich wichtig sind.

2. POSITIVE EMPLOYEE EXPERIENCE GESTALTEN

Zufriedene Mitarbeiter sind die Basis erfolgreicher Unternehmen. Sie arbeiten produktiver und bleiben länger bei ihrem Arbeitgeber. Eine positive Employee Experience zu gestalten, wird auch im Jahr 2024 eine wichtige Aufgabe im Bereich HR sein. Die mentale Gesundheit der Mitarbeiter hat dabei besondere Relevanz, denn diese ist gerade besonders herausgefordert. Immer mehr Arbeitnehmer fühlen sich ausgelaugt. Einer aktuellen Studie des Hamburger Pinktum Institute zufolge gibt jede zweite Person (49,4%) an, heute weniger Kraft zu haben als noch vor drei Jahren. Demnach fehlt jeder dritten berufstätigen Person in Deutschland die Energie für die tägliche Arbeit. 
Es wird in den kommenden Jahren unabdingbar sein, Themen wie mentale Gesundheit und Resilienz in der HR Agenda zu priorisieren. In vielen Unternehmen bedeutet das im ersten Schritt, ein Bewusstsein für den Faktor psychische Gesundheit zu schaffen.

3. DIGITALISIERUNG, AUTOMATISIERUNG UND KI

Recruiting wird auch im kommenden Jahr herausfordernd sein. Der Fachkräftemangel macht die Besetzung der Vakanzen zeitaufwendig, hinzu kommen die wirtschaftlich herausfordernden Rahmenbedingungen. In 2024 wird die Digitalisierung und Automatisierung der Rekrutierungsprozesse weiter voranschreiten. Einer stepstone-Umfrage zufolge wird der Bewerbungsprozess bereits zunehmend automatisiert. Das automatisierte Prüfen von Unterlagen, die Terminierung von Vorstellungsgesprächen und die Kontaktaufnahme mit potenziellen Bewerbern werden dabei häufig zuerst angegangen. Der Studie zufolge berichten 65% der Recruiter, die Prozesse automatisiert haben, dass sich ihre Arbeit dadurch erleichtert hat. Vor allem in kleineren und mittelständischen Unternehmen wird in 2024 die Basis für die Automatisierung gesetzt. Denn in vielen HR-Abteilungen müssen Prozesse im ersten Schritt digitalisiert werden.

KI wird auch im kommenden Jahr Personalverantwortliche beschäftigen. Die Entwicklungsgeschwindigkeit von ChatGPT und ähnlichen KI-Tools wird in naher Zukunft Lösungen hervorbringen, die Marktreife erlangen. Die vielfach diskutierten Veränderungen durch KI rücken näher. Diese Erkenntnis kann Unsicherheit bei den Mitarbeitern auslösen. Wie bei allen Transformationen ist auch hier es erfolgsentscheidend, die Mitarbeiter in den Entwicklungen mitzunehmen und ihnen eine klare Strategie aufzuzeigen. Der Personalabteilung und den Führungskräften kommt hier eine Schlüsselrolle zu.

4. KOMPETENZBASIERTE STELLENPROFILE

Der Fachkräftemangel erschwert es Recruitern zunehmend, offene Stellen zügig durch perfekt passende Kandidaten zu besetzen. Anstatt Stellen kostenintensiv unbesetzt zu lassen, setzen Unternehmen zunehmend auf kompetenzbasiertes Einstellen. Personen mit relevanten Fähigkeiten und Kompetenzen werden eingestellt und mit gezielten Trainings für die Position entwickelt. Die Bereitschaft zur Investition in Weiterentwicklungen steigert die Attraktivität des Arbeitgebers und stärkt die Bindung zum Talent. Die Basis hierfür ist die Definition erforderlicher Kompetenzen und Fähigkeiten für jedes Stellenprofil. Ressourcen hierfür können durch die Automatisierung von HR-Prozessen freigelegt werden.